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Münzen am Zoo

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Augen auf beim Goldverkauf

Dieser Text richtet sich ausdrücklich an Laien und nicht an Fachleute, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im letzten Jahr häufen sich in den Tageszeitungen in Postwurfsendungen, Flugblättern und sogar im Fernsehen Ankaufgesuche Für Schmuck, Zahngold und Bruchgold. Durch den gestiegenen Goldpreis hat sich dieser Markt erheblich belebt. Die Konkurrenz auf diesem Markt ist härter geworden. Leider tummeln sich auch immer mehr schwarze Schafe in diesem Marktsegment. Deshalb hier einige Tips, worauf Sie beim Verkaufen von Bruchgold und Schmuck achten sollten.

Verarbeitetes Gold kommt in verschiedenen Legierungen vor. Eine Legierung nennt man das Metallgemisch aus dem eine Münze oder ein Schmuckstück besteht. Die Feinheit von Gold wird in 1000-enstel Teilen oder auch Karat angegeben. Andere Bestandteile der Legierung sind je nach den gewünschten Eigenschaften des Fertigproduktes Kupfer, Zinn, Zink, Silber, Palladium und andere Metalle. Wenn das Schmuckstück aus 585 Gold besteht bedeutet das, dass in dem Stück 585 von 1000 Teilen Gold und 415 Teile andere Metalle enthalten sind. Einfach gerechnet: das Schmuckstück wiegt 10 Gramm und besteht aus 585 Gold. Dann sind darin lediglich 5,85 Gramm Gold enthalten. Den Rest machen andere Metalle aus.

 

Goldlegierungen

  • 999,9 /1000 oder 24 Karat Gold,oder Feingold kommt eigentlich bei uns nur in Barrenform, als Anlagegoldmünze oder Medaille vor. Da Feingold sehr weich ist eignet es sich kaum für die Verarbeitung zu Schmuck und Münzen.
  • 986/1000 Gold kommt bei uns nur in Münzform, als sogenanntes Dukatengold in Medaillen und Österreichischen Dukaten vor.
  • 917/1000 Gold oder 21 Karat kommt bei uns auch nur in Münzen, z.B. England 1 Pfund oder Süd Afrika 2 Rand vor.
  • 900/1000 Gold kann man zum Beispiel in alten Eheringen, oder bei Schmuck aus Thailand oder Asien finden. Ansonsten gibt es viele Goldmünzen aus dieser Legierung.
  • 750/1000 Gold oder 18 Karat ist bei höherwertigem Schmuck und bei älterem Schmuck aus der Türkei zu finden. In Münzform kommt diese Legierung praktisch nicht vor.
  • 585/1000 Gold oder 14 Karat kommt bei uns am häufigsten vor. Viele Schmuckstücke,besonders Schmuck aus Deutschland ist aus dieser Legierung gefertigt. Mittlerweile gibt es diese Legierung auch in der Türkei, speziell für den Deutschen Markt. Münzen und Medaillen in dieser Legierung kommen kaum vor, gibt es aber.
  • 333/1000 Gold oder 8 Karat gibt es fast nur in Schmuckform. Schmuck der leicht oder preiswert sein soll wird in dieser Legierung gefertigt.
  • Zahngold gibt es in sehr vielen verschiedenen Legierungen. Es können zwischen 300/1000 und 800/1000 sein. In der Regel kommt etwa 500/1000 bei der Bewertung heraus.

 

Wie erkenne ich den Goldgehalt in einem Schmuckstück ?

Die meisten Schmuckstücke werden bei der Herstellung mit einem Stempel versehen der den enthaltenen Goldgehalt angibt.Der Stempel ist irgendwo im inneren des Ringes oder am Verschluss der Kette oder Armbandes zu finden. Der Goldgehalt wird entweder als Promille Angabe ( 333, 585, 750 ) oder in Karat, in diesem Fall 8, 14, 18, oder 8 K, 14K, 18K , angegeben.
Für Laien ist das eigentlich die einzige Möglichkeit die Goldlegierung zu bestimmen. Bei Münzen kann man im Katalog nachsehen oder der Feingehalt ist bei bestimmten Anlagegoldmünzen mit eingeprägt.Wenn Sie ihr Schmuckstück jetzt genau betrachtet haben und den Goldgehalt in etwa bestimmt haben können Sie das Stück noch mit einer Briefwaage wiegen um ein annäherndes Gewicht zu bestimmen.Für eine genaue Gewichtsbestimmung benötigen Sie eine geeichte Waage.

 

Ermittlung eines möglichen Verkaufserlöses

Gewicht mal Feingehalt mal Goldpreis. Beispielrechnung:
Ein zu verkaufendes Armband wiegt 10 Gramm, besteht aus 585 oder 14 Karat Gold, Tagespreis laut Zeitung angenommen 20 Euro,  der angemessene und realistisch erzielbare Ankaufpreis liegt am Verkaufstag mit etwa 75 % dieses Preises bei  ca.15 Euro
10 Gramm x 58,5 %  = 5,85 Gramm x Ankaufpreis pro Gramm, 15 Euro  = möglicher Erlös am Verkaufstag ca. 87,75 Euro

 

Steine

Viele Schmuckstücke enthalten Halbedelsteine ( Topase, Turmaline, Lapislazuli ) oder Edelsteine ( Diamanten, Rubine, Saphire, Smaragde ). Beim Ankauf werden diese Steine in der Regel nicht einzeln Bewertet. Das liegt daran, dass diese Steine vor der Verwertung durch den Aufkäufer aus dem Schmuckstück herausgebrochen werden und leider kaum eine Wiederverkaufswert haben. Brillanten, Diamanten und Farbsteine können allerdings je nach Größe und Qualität einen eigenen Wert haben.
Achtung es gibt viele Edelsteine die aufgrund ihrer Qualität kaum einen eigenen, berechenbaren, Wert haben. Es ist normal, dass die Steine beim Bruchgoldankauf nicht extra berechnet werden. Anders sieht das bei altem Schmuck, zum Beispiel Art-Deco oder Jugendstil, oder bei hochwertigem Markenschmuck großer internationaler Marken aus. Schmuck aus den vierziger Jahren und später wird nicht als sogenannter „alter Schmuck“ bezeichnet und vom Aufkäufer normalerweise eingeschmolzen.

 

Was Passiert mit den verkauften Schmuckstücken ?

Der Verkaufte Schmuck wird zu 95 % eingeschmolzen. Ein Weiterverkauf als Schmuckstück ist leider in der Regel kaum möglich. Der Markt für gebrauchten Schmuck beschränkt sich fast nur auf wirklich alten Schmuck auf bestimmte Stilrichtungen, oder auf hochwertigen Markenschmuck großer internationaler Firmen. Eheringe werden generell eingeschmolzen. Es gibt für gebrauchte Eheringe keinen Zweitmarkt. Leider sind auch teuerst erstandene Eheringe im Falle des Verkaufes generell nur Bruchgold zum einschmelzen.

Was würde Ihre Freundin oder Verlobte sagen wenn Sie aus Kostengründen gebrauchte Eheringe vorschlagen würden ?

 

Münzen:

Anlagegoldmünzen haben in der Regel nur Goldwert. Ein über den Materialwert hinausgehender Sammlerwert ist bei diesen Stücken eher die Ausnahme. Gefasste, oder in Schmuckstücke eingearbeitete Münzen haben wegen der daraus resultierenden unvermeidlichen Beschädigungen und Tragespuren zu 99 % keinen Sammlerwert mehr. Achtung, es gibt alte Goldmünzen die auch gefasst, mit Henkel oder in Ringen noch einen Sammlerwert haben der über den Goldwert hinausgeht. Unbedingt beim Fachhändler anbieten, dort kann man einen eventuellen Sammlerwert am ehesten erkennen und Bewerten.

 

Goldwert:

Was sie jetzt interessiert ist der Wert des zu verkaufenden Schmuckstückes.
Eine annähernde Orientierung über den aktuellen Goldwert können Sie im Internet oder ungenauer in der Tagespresse finden. Beim Verkauf von Bruchgold muss man bei der Bewertung allerdings je nach Legierung und verkaufter Menge einen Abschlag von ca. 20 bis 30 % auf den Tagespreis machen.

Das ist normal Marktüblich und resultiert aus den Kosten die dem Aufkäufer beim Verwerten des Schmuckes entstehen. Außerdem muss der Aufkäufer auch noch etwas verdienen. Den vollen Tagespreis erhalten Sie nur für bestimmte Anlagemünzen und Goldbarren. Bei Goldmünzen ist dieser Abschlag, wenn die Münzen nicht in Fassungen oder Schmuckstücken eingearbeitet sind, sehr viel geringer als bei Ketten, Ringen oder Ambändern.

 

Tagespreise

Der Goldpreis schwankt sehr stark ! An einem Tag kann es erhebliche Unterschiede geben. Es kann durchaus sein, das ein Angebot das Vormittags gemacht wurde von dem Preis der ein paar Stunden später vom gleichen Händler geboten wird abweicht. Auch wenn Sie den vollen Tageskurs nicht erhalten kann man aber den Händler nach der Kursentwicklung am Verkaufstag fragen. Jetzt wissen Sie in etwa worum es geht wenn sie ihre Pretiosen verkaufen wollen. Sie wissen was eine Legierung ist und worum es bei den Zahlen und Karat-angaben geht.
Sie haben sich mit ihrem Schmuckstück beschäftigt und in etwa eine Vorstellung vom Wert, und eine Idee was zu erlösen sein könnte. Damit sind sie schon gegen viele Versuche Sie zu übervorteilen gewappnet.

 

Wie ermittelt der Aufkäufer den Ankaufwert ?

Das zu verkaufende Objekt wird zuerst auf einen Stempel untersucht. Wenn dieser gefunden wurde wird das Stück gewogen. Jetz kann der Aufkäufer einen vorläufigen Ankaufpreis nennen. Wenn der Verkäufer einem Verkauf zustimmt muss der Aufkäufer das Stück überprüfen ob der angegebene Goldgehalt tatsächlich mit der aufgestempelten Angabe übereinstimmt. Das ist leider nötig, da es viele gefälschte Schmuckstüke gibt die zwar einen Stempel haben aber nicht aus Edelmetall bestehen.  Besonders oft gefälscht sind breite Armbänder aus den 50 er bis 70 er Jahren, sogenannter Theaterschmuck und auch massive, schwere Ketten und Armbänder aus Weissgold. 

 

Diese Prüfung ist absolut notwendig und nimmt etwa 3 bis 5 Minuten in Anspruch.

Geprüft wird mittels einer Prüfsäure, dem sogenannten Königswasser ( siehe google ) der Aufkäufer macht auf einem kleinen Schieferstein einen Abrieb vom Schmuckstück, in der Regel mehrere Striche von der gleichen Stelle um eine eventuelle Vergoldung zu erkennen. Auf diese Abriebstriche wird die Prüfsäure, die es für verschiedene Karat-Stärken gibt aufgetragen. Wenn der Prüfstrich auf dem Stein stehen bleibt handelt es sich um Gold der geprüften Reinheit. Verschwindet der Strich handelt es sich nicht um Gold.